Habt ihr schon mal vom Begriff des Tripsittings gehört? Das Wort stammt ursprünglich aus der Drogenkultur und beschreibt eine Person, die halluzinogene Drogenerfahrungen („Trips“) anderer Personen nüchtern beaufsichtigt oder begleitet. Diese Form der Begleitung ist deshalb wichtig, weil der Konsum halluzinogener Drogen aufgrund der modifizierten Wahrnehmung zu emotionalen Ausnahmezuständen und damit verbundenen körperlichen Symptomen führen kann. Panikattacken, Kreislaufzusammenbrüche oder Verletzungen, die mit Kontrollverlust einhergehen, lassen sich besser händeln, wenn eine nüchterne Person dabei ist. Diese Person sollte sich mit der Droge auskennen (1). Nun ist Cannabis keine halluzinogene Droge, (zumindest dann nicht, wenn sie nicht in übermäßigen Mengen konsumiert wird), aber trotzdem nicht harmlos. Auf Krautwissen wird oft auf einen verantwortungsvollen Cannabiskonsum verwiesen. Daher ist es nur logisch, auch das Konzept des Tripsitters bei Cannabiskonsum in Erwägung zu ziehen. Im folgenden Artikel soll es um das Thema Tripsitting gehen. Worauf sollte man hierbei achten? Wie kann man das Konsumerlebnis für die Anwesenden möglichst positiv gestalten? Was ist zu tun, wenn doch mal etwas schiefläuft?
Disclaimer
Der Umgang mit Cannabis in jeglicher Form ist in Deutschland illegal (§ 29 BtmG, Stand Dezember 2023). Das schließt den Anbau, den Handel, den Import, den Export, die Abgabe, das Inverkehrbringen, den Erwerb, den Besitz und alle juristischen Begrifflichkeiten ein, die euch sonst noch so einfallen. Der Konsum ist nicht explizit unter Strafe gestellt. Man kann aber in der Regel nichts konsumieren, was man nach rechtlicher Definition nicht besitzt. Fragt bitte für genaueres einen Anwalt. Krautwissen ist weder medizinische Beratung noch Rechtsberatung und unterstützt weder den Verstoß gegen das BtmG noch sonstige illegale Aktivitäten. Trotzdem bedarf es der Aufklärung für Menschen, die Cannabis konsumieren, obwohl es illegal ist, um Wissen für Menschen zur Verfügung zu stellen, die sich eigenverantwortlich für den Konsum entscheiden. Der langen Rede kurzer Sinn: Fasst diesen Text nicht als Aufforderung auf, Cannabis zu konsumieren! Bildet euch stattdessen lieber eure Meinung und informiert euch bitte auch aus anderen Quellen. Keiner von uns hat die Weisheit mit Löffeln gefressen.
Ist Cannabis ein Halluzinogen?
Auf cannabisbezogenen Internetseiten und Online-Wissenschaftsportalen wird Cannabis eine halluzinogene Wirkung unter bestimmten Voraussetzungen zugeschrieben bzw. die Möglichkeit dieser Wirkung diskutiert (2)(3)(4). Fachliteratur zum Thema Cannabis bringt Halluzinationen in Verbindung mit den Cannabis oft zugeschriebenen Psychosen (5). Ob Cannabis wirklich halluzinogen wirkt, kann ich hier nicht beantworten. Ich thematisiere es deshalb, weil der Begriff „Tripsitting“ ursprünglich aus der Konsumkultur der halluzinogenen Drogen stammt. Der Cannabis-Hauptwirkstoff THC hat eine psychoaktive bzw. psychotrope Wirkung. Das heißt, dass er Emotionen und Bewusstsein beeinflusst. Zwar nicht so stark wie halluzinogene Drogen, aber ein Effekt ist vorhanden (6). Dementsprechend hat es Sinn, die kulturellen Besonderheiten des Konsums halluzinogener Substanzen auch auf Cannabis anzuwenden.
Ein Tripsitter ist eine Art Reiseführer
Erfahrene Cannabiskonsumenten mögen an dieser Stelle vielleicht ein bisschen schmunzeln. Wer täglich konsumiert, erfährt naturgemäß einen Gewöhnungseffekt. Man nimmt dann die Wirkung der Droge anders wahr als ein komplett unerfahrener Nutzer. Stellt euch euer Konsumerlebnis als eine Abenteuerreise zu einem unbekannten Ort vor. Vielleicht auch eine Reise zu einem Ort, an dem ihr schon einmal wart, nur ist der Weg zum Ziel nicht immer der gleiche. Für diese Reisen, egal welcher Art, empfiehlt es sich, vorbereitet zu sein. Manche reisen auch lieber allein. Für ein Konsumerlebnis mit Cannabis empfehle ich trotzdem einen Reiseführer, der sich auskennt. Einen Tripsitter eben. Meiner persönlichen Meinung nach sollte hier eine Person maximal drei andere betreuen. Und natürlich entscheidet jeder Konsumierende selbst, ob er eine solche Hilfe in Anspruch nehmen möchte und von wem. Konsens ist hier der Schlüssel.
Eine weitere Situation, bei der Tripsitting Sinn hat, ist der Erstkonsum bei Cannabispatienten. Speziell unerfahrene, ängstliche und/oder ältere Patienten können davon profitieren, wenn bei den ersten Medikationen jemand dabei ist, der sich mit Cannabiskonsum auskennt. Das muss nicht unbedingt ein Arzt sein. Auch ein Sachverständiger für Cannabismedikation kann in Absprache mit dem behandelnden Arzt diese Rolle übernehmen.
Set und Setting – Zeitpunkt und Ort sollten richtig gewählt sein
Der Konsum von Cannabis kann vorhandene positive und negative Gefühle verstärken. Deshalb ist es sehr wichtig, seinen eigenen emotionalen Zustand zu reflektieren, bevor man sich aus eigenen Stücken für den Konsum der Droge entscheidet. Die Wahrnehmung des Rauschs ist von Mensch zu Mensch individuell unterschiedlich und unter anderem abhängig von „Set“ und „Setting“ (7)(8). Beide Begriffe stammen aus der Drogenkonsumkultur. Das „Set“ (abgekürzte Version des englischen Begriffs „mindset) beschreibt eure Stimmung bzw. Erwartungshaltung bei der Einnahme der Droge. Der Begriff „Mindset“ kann hier etwas irreführend sein, weil er auch mit „Glaubenssätze“ oder „Denkweise übersetzt werden kann. Es ist aber der emotionale Zustand gemeint. Das Setting beschreibt die Umgebung, in der die Droge konsumiert wird. Zum besseren Verständnis ein paar Beispiele:
Zum Thema „Set“: Die Wirkung des Rauschs wird beim Konsum unmittelbar nach dem Streit mit einem geliebten Menschen anders ausfallen als nach der Benachrichtigung über einen Lottogewinn.
Zum Thema „Setting“: Der Rausch wird beim gemeinsamen abendlichen Konsum in der gemütlichen Gartenhütte anders wahrgenommen als allein vor der Kneipe auf dem Bürgersteig sitzend, wenn zum dritten Mal eine Polizeistreife vorbeifährt.
Ein Tripsitter bereitet ein gutes Setting vor
Auch bei einer Reise spielen Set und Setting eine Rolle. Bin ich wirklich in der emotionalen Verfassung, mich auf den Weg zu machen? Habe ich überhaupt Zeit für die Reise oder muss ich noch etwas erledigen? Welches Fortbewegungsmittel werde ich nutzen? Welchen Weg wähle ich? Wer sich für Konsum entscheidet, wird das ein oder andere Mal feststellen, dass der Zeitpunkt gerade nicht der richtige ist. Wenn das Set aber stimmt, kann ein guter Tripsitter für ein gemütliches Setting sorgen. Das kann ein gut beheizter Raum mit einer Couch, gedämmtem Licht, ansprechender Deko und guter Musik sein. Auch draußen an Seen oder Flüssen finden sich gemütliche Plätze. Manche leben sogar irgendwo in der Nähe deutscher Mittelgebirge und verbinden das ganze mit einer Wanderung oder einem Road Trip (mit dem Sitter als Fahrer versteht sich).
Ein Tripsitter sollte den Weg kennen
Ein erfahrener Reiseführer ist den Weg, auf dem er die anderen begleitet, schon mehrfach gegangen und kennt die Gefahren und Besonderheiten der Reise. Auf die Cannabis-Konsumerfahrung bezogen bedeutet das, dass er Erfahrung mit Cannabiskonsum hat. Wer z.B. Cannabispatient ist, dem wird die Wirkung bekannt sein. Doch Vorsicht: Medizinisches Cannabis ist oft exakt auf die Beschwerden des Patienten zugeschnitten. Das von vielen Menschen zu Genusszwecken konsumierte Gras kann eine völlig andere Wirkung haben. Wer seine Freunde kennt, der weiß, wer sich als Tripsitter am ehesten eignet bzw. wer Erfahrungen hat und helfen kann, wenn es mal unangenehm wird. „Den Weg kennen“ bedeutet aber für einen guten Reiseführer weit mehr als für das richtige Setting zu sorgen. Im Idealfall ist man auch für jede Eventualität der Reise gerüstet.
Reiseproviant ist Aufgabe des Tripsitters, wenn er der Gastgeber ist
Jede Reise braucht Pausen und jede Reise braucht Proviant. Gehen wir mal davon aus, der Tripsitter ist zugleich der Gastgeber. Und gehen wir weiter davon aus, dass das Konsumerlebnis länger dauert. (Ich habe nämlich mal irgendwo gehört, dass viele nicht nach einem Joint schlussmachen.) Wie bei jedem längeren Trip bekommt man als Reisender irgendwann Hunger. Erfahrenen Cannabisnutzern ist bekannt, dass es nach dem Konsum oft zu Heißhungerattacken kommen kann. Das liegt übrigens daran, dass Cannabinoide im Gehirn die Neuronen, die eigentlich für das Sättigungsgefühl zuständig sind, so umpolen, dass diese ein starkes Hungergefühl auslösen. Zumindest wurde das in Tierversuchen an Mäusen herausgefunden (9). In Versuchen an anderen Mäusen in einem anderen Labor fand man zudem heraus, dass Cannabinoide die Empfindlichkeit der Geschmacksrezeptoren für Süßes heraufsetzen (10). Aber dazu mehr in einem anderen Artikel. Der Heißhunger, der durch Cannabiskonsum ausgelöst wird, kann sich also als Falle entpuppen. Der Körper ist satt und braucht eigentlich keine weitere zugeführte Energie. Trotzdem hat man Hunger und dann schmeckt z. B. Schokolade auch noch wesentlich intensiver. Sich nun mit Nahrung vollzustopfen, ist aus ernährungstechnischer Sicht fatal. Meine Empfehlung wäre, euch nicht mit Kartoffelchips, Schokolade und Fruchtgummis einzudecken. Stattdessen haben Nussmischungen und frisches oder getrocknetes Obst einen ähnlichen Effekt, sind aber wesentlich gesünder (wegen anderer Fettsäure-Zusammensetzung und weniger Zucker).
Ein Tripsitter sorgt dafür, dass seine Reisegruppe hydriert bleibt
Wer während der Reise rastet, der braucht natürlich nicht nur etwas zu essen, sondern sollte seinem Körper auch regelmäßig Flüssigkeit zuführen. Allgemein hat es Sinn, bei jeglicher Intoxikation mit Drogen (sowohl Alkohol als auch Cannabis und andere) für ausreichend (nicht-alkoholische) Flüssigkeitszufuhr zu sorgen. Erfahrene Cannabiskonsumenten werden bei sich selbst einen Effekt beobachtet haben, der umgangssprachlich als „Pappmaul“ bezeichnet wird. Cannabiskonsum führt gelegentlich zu Mundtrockenheit. Auch dieser Zusammenhang wurde kürzlich wissenschaftlich erforscht (allerdings auch hier wieder an Mäusen). Speicheldrüsen tragen Cannabinoid-Rezeptoren, deren Aktivierung den Speichelfluss hemmt (11). Ein guter Tripsitter sollte daher Getränke bestellen. Und ja: Süße Limos, Fruchtsäfte u.ä. schmecken auch hier aus den genannten Gründen wesentlich besser bzw. intensiver. Die gesündere Alternative, die noch dazu tatsächlich durstlöschend wirkt, ist Wasser. Zuckerhaltige Getränke entziehen eurem System Wasser und können das Durstgefühl verstärken. Zur Not kann man natürlich auf Light- und Zero-Getränke ausweichen, aber auch diese stehen aufgrund der nicht ausreichend erforschten Wirkung von Aspartam und anderen Süßstoffen in der Kritik (12)(13)(14).
Ein Tripsitter sollte mögliche Gefahren ausräumen
Reiseproviant vorzuhalten ist guter Anfang, wenn man bei einem gemeinsamen Konsumerlebnis für die Betreuung zuständig ist. Eine weitere Aufgabe des Tripsitters sollte es aber sein, mögliche Gefahren im Bereich des Settings zu erkennen und auszuräumen. Gibt es irgendwo eine offene Feuerstelle? Hat es an Tischen, anderen Möbeln oder Gegenständen scharfe Kanten, an denen man sich verletzen könnte? Als Orientierung kann man sich merken: Alles was kleinkindsicher ist, ist auch cannabissicher😉. Natürlich führt ein Cannabisrausch nicht unbedingt dazu, dass man durch die Gegend torkelt und keinerlei Kontrolle mehr über seine Extremitäten hat. Als Tripsitter und „verantwortliche Person“ sollte man es aber auch nicht darauf anlegen und den Unerfahrenen vielleicht bei der Dosierung helfen. Das kann natürlich schnell als Bevormundung gewertet werden. Auch hier kommt es wieder auf Konsens an. Man sollte vorher über alles sprechen. Auf Reisen versucht man in der Regel auch, Gefahren für Leib und Leben zu vermeiden und plant die Route.
Keine Panik!
Leider kann Cannabiskonsum besonders bei unerfahrenen Nutzern auch zu einigen unerwünschten Effekten führen. Jede Droge — und das schließt auch die vermeintlich „weichen“ Drogen wie Cannabis mit ein – geht in Bezug auf ihren Konsum mit einem gewissen Maß an Kontrollverlust einher. Besonders wenn Set und Setting (siehe oben) nicht vorteilhaft sind, kann Cannabiskonsum eine Panikattacke oder Gefühle des Verfolgtwerdens auslösen. Zusammenhänge zwischen Cannabisnutzung und Angststörungen sowie anderen Mental-Health-Problemen sind immer wieder Gegenstand der Forschung (15). Wer also zu derartigen Symptomen neigt, sollte von der Droge auch nach der Legalisierung/Entkriminalisierung die Finger lassen. Wer als Tripsitter Zeuge einer Panikattacke in seiner Reisegruppe wird, sollte selbst emotional gefestigt genug sein, um Ruhe zu bewahren. Bei Panikattacken ist es wichtig, dem, der sie erleidet, ein Gefühl von Sicherheit zu geben. Vermittelt der Person das Gefühl, dass alles in Ordnung ist, dass man gemeinsam die Kontrolle hat. Es kann helfen, sich für solche Momente Atemübungen einzuprägen. Was sich bewährt hat, ist die 4–7‑11-Methode (15). Essen ist ebenfalls eine gute Methode, um den Stress abzubauen. Und ganz allgemein hilft Ablenkung. Unterhaltet euch über irgendetwas witziges. Schaut einen Film oder eine Serie. Meine persönlichen Empfehlungen an dieser Stelle sind „Rick & Morty“, „Family Guy“ oder „The Office“.
Tripsitter erkennen Kreislaufprobleme bevor sie auftreten
Wenn eine mitreisende Person zum ersten Mal mit dabei ist oder wenn die Reise zu anstrengend war (man also zu viel auf einmal konsumiert hat), kann es zu Herz-Kreislauf-Schwierigkeiten kommen. Diese sind (unter anderem, aber nicht ausschließlich) daran zu erkennen, dass die betroffene Person sehr blass wird. Dass selbst die Lippen eine gelblich-weiße Farbe annehmen und die Person kalte Hände und Füße bekommt, ist hier nicht ungewöhnlich. Dieser negative Aspekt des Konsums kann auch zusammen mit einer Panikattacke auftreten. Als Tripsitter ist es auch hier wichtig, Ruhe zu bewahren. Wenn die Person noch dabei ist zu konsumieren, nehmt ihr den Stoff weg. Es empfiehlt sich hier, die Person hinzulegen, zuzudecken und sich dann nach ihren Bedürfnissen zu richten. Möchte sie reden, lasst sie reden. Möchte sie ein wenig dösen, dann lasst auch das zu, aber sprecht sie regelmäßig an und kontrolliert die Atmung. Wenn es sich beim Konsum nicht gerade um Mischkonsum mit anderen Substanzen handelt und die Person keine sonstigen gesundheitlichen Einschränkungen hat, geht das Problem recht schnell vorüber. Alle anderen Anwesenden können einen solchen Moment zum Anlass nehmen, auch ein bisschen runterzuschalten. Verantwortungsvoller Konsum macht Pausen.
Wenn wirklich alle Stricke reißen: Holt Hilfe!
Cannabiskonsum ist leider eine heikle Angelegenheit. Ich hatte bereits weiter oben darauf hingewiesen, dass es sich noch immer um eine illegale Substanz handelt. Die sicherste Nutzung ist daher weiterhin die Nichtnutzung. Dieses Wissen nützt aber natürlich herzlich wenig, wenn man sich eigenverantwortlich für den Konsum entschieden hat und vor einem der oben genannten Probleme steht. Für die Wahl des Tripsitters empfiehlt sich daher auch jemand mit medizinischen Kenntnissen. Pflegefachkräfte, Rettungsdienstler, Ärztinnen und Ärzte wissen in der Regel, wie bei drogeninduzierten Problemen zu verfahren ist. Sollte sich aber auf der Reise jemand ernsthaft verletzen bzw. nicht mehr aufwachen oder Symptome aufweisen, die selbst einer medizinisch gebildeten Person suspekt erscheinen, ist es angebracht, sich Hilfe zu holen. Es obliegt euch, wie ihr die Situation bewertet und ob ihr die hilfsbedürftige Person nicht vielleicht auch selbst in eine Notaufnahme bringt. Hier ist es wichtig, dem Rettungsdienst bzw. dem medizinischen Fachpersonal alle nötigen Informationen zu geben. Was habt ihr konsumiert und wieviel? Die Rettungsdienstler, die ich kenne, verständigen übrigens nicht die Polizei.
Wenn die Reise zu Ende geht: Redet darüber!
Jedes Konsumerlebnis ist einmal vorbei. Und auch wenn viele Medien uns glauben machen wollen, dass Cannabiskonsumenten in Gruppen auf der Couch liegen und apathisch an die Decke starren, muss das nicht so sein. Es ist wichtig, über positive wie negative Erfahrungen zu sprechen. Inwiefern man intime Details der eigenen Emotionen und psychischen Wahrnehmung mit Freunden teilen möchte, bleibt natürlich jedem selbst überlassen. Ein guter Tripsitter bietet sich auch nach der Reise für Fragen an oder hört den anderen aus der Reisegruppe zu, wenn sie ihre Sicht der Erfahrung teilen möchten.
Zusammenfassung
Tripsitting kommt ursprünglich aus der Konsumkultur halluzinogener Drogen. Da auch Cannabis eine psychotrope Wirkung hat und (nicht nur, aber besonders) für unerfahrene Konsumenten auch negative Konsequenzen haben kann, ergibt ein Tripsitter auch hier beim Konsum Sinn. Als verantwortungsvolle Person sollte man sich als Reiseführer verstehen, die für Verpflegung und die Wahl der richtigen Umgebung sorgt. Außerdem spielt Sicherheit eine wichtige Rolle und ein Tripsitter sollte bei negativen psychischen und physischen Auswirkungen des Konsums für erste Hilfe sorgen können. Im äußersten Notfall muss er Hilfe holen. Egal wie ein Konsumerlebnis endet, man sollte darüber sprechen. Wie war die Erfahrung für mich? Wie fühle ich mich jetzt? Fühlen die anderen sich genauso? Teilt eure Erfahrung!
Ein kleiner Denkansatz am Rande. All die oben beschriebenen Maßnahmen ergeben für Konsumerlebnisse mit Alkohol noch mehr Sinn.
Habt ihr weitere Ideen, worauf man beim Konsum achten sollte? Wenn ja, schreibt es mir in die Kommentare! Ich bin gespannt, was Ihr ergänzen könnt!
Weiterführende Quellen
- 1 https://www.sueddeutsche.de/leben/tripsitter-fuer-halluzinogene-drogen-die-leute-denken-sie-sterben-jetzt‑1.2725323
- 2 https://www.royalqueenseeds.de/blog-uber-cannabis-und-halluzinationen-n618
- 3 https://www.cannaconnection.de/blog/14280-kann-cannabis-halluzinationen-verursachen
- 4 https://www.spektrum.de/news/drogen-so-maechtig-wirkt-cannabis/1992952
- 5 Ziegler, Alexander: Cannabis – Ein Handbuch für Wissenschaft und Praxis, 2022
- 6 https://www.gesundheit.gv.at/lexikon/P/psychotropesubstanzen.html
- 7 Hermle, Leo: Risiken und Nebenwirkungen von LSD, Psilocybin und MDMA in der Psychotherapie In: Jungaberle, Henrik, Gasser, Peter, Weinhold, Jan, Verres; Rolf (Hrsg.): Therapie mit psychoaktiven Substanzen, 2008
- 8 Frecska, Ede: Therapeutic guidelines: dangers and contraindications in therapeutic applications of hallucinogens In: Winkelman, Michael J., Roberts, Thomas B.(Hrsg.): Psychedelic Medicine: New evidence for hallucinogenic substances as treatments, 2007
- 9 https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/25707796/
- 10 https://www.pnas.org/doi/abs/10.1073/pnas.0912048107
- 11 https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35986066/
- 12 https://www.frauengesundheitsportal.de/aktuelles/aktuelle-meldungen/durst-auf-die-zuckerbombe-sind-diaet-und-light-getraenke-gesuendere-option/
- 13 https://www.tagesspiegel.de/wissen/das-problem-mit-der-sussen-versuchung-3551947.html
- 14 https://www.stern.de/gesundheit/ernaehrung/zusatzstoffe-in-lebensmitteln-wie-suessstoffe-krank-machen-koennen-3624860.html
- 15 https://www.barmer.de/gesundheit-verstehen/psyche/psychische-gesundheit/richtig-atmen-1055858